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Interim

by Null

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1.
Alpha Alpha 04:12
Ich hab meine Ängste noch nie so gemocht Jetzt aber müssen sie sterben Drum hab ich sie aus den Nestern gefischt Bei Tageslicht sehn sie so lächerlich aus Zittern ängstlich im Rauhreif herum Und ich stech zu Nimm mich mit wenn du dann gehst Ich lass auch die Ängste daheim Denn für die Reise sind sie zu schwer Willst du denn nicht auch leichter sein Das Blut meiner Ängste versickert im Gras Ringsumher türmen sich Leiber Ohne den Ballast fühl ich mich so leicht Offensichtlich wars Zeit, endlich, endlich kann ich los Da kommt der Schlaf in meinen Arm Und flüstert Lügen in mein Ohr Und ich würd ihm gern glauben, was wäre das schön Doch er ist ein Lügner und wird wieder gehen Drum lass ich ihn stehn Nimm mich mit wenn du dann gehst Ich lass auch die Ängste daheim Denn für die Reise sind sie zu schwer Willst du denn nicht auch leichter sein.
2.
Du sagst alles was ich brauch wär doch schon da Ich müsst es nur sehen Dummer Spruch wenn du mich frägst Aber das tust du ja eh nicht Lächelst leise vor dich hin, machst nen Schritt zur Seite Ein Blick, und ich versteh was du meinst Jetzt kann ich es sehn Die Sonne geht und verbrennt dabei die Welt So wunderschön dass mir das Herz in der Brust zerplatzt Es ist wahr: Alles was ich brauch ist schon da Die Sonne hat ins Firmament hineinejakuliert Bei dem Anblick frisst die Demut sich ein Loch in mein Gehirn Wobei, bei der ejakulanten Konkurrenz können Shakespeare, Bach und Goethe Hand in Hand zum Scheissen gehn Jetzt kann ich es sehn Die Sonne geht und verbrennt dabei die Welt So wunderschön dass mir das Herz in der Brust zerplatzt Es ist wahr: Alles was ich brauch ist schon da Ich war der festen Überzeugung nur halb zu sein, Nur ein Arm, nur ein Bein, nur ein Auge, eine Lunge Und dann kommst du aus dem Nichts Und erzählst mir ich wär ganz Danke dafür.
3.
Die Unruh treibt die müde Seele vor sich her Zitternd, barfuß durch die Nacht Über die Felder und dann bergan durch den Wald Bis der sich lichtet Ab Waldesrand dann nur noch Moos und ein paar Latschen Was für ein Wort, aber das nur am Rand Schließlich ringsumher ein Meer aus kaltem Stein Hoch über der Welt Auf jedem Gipfel steht ein Grab für mich bereit Und ich wär grad so schön müd Ich bin dann mal weg und leg mich ins Bett, dort oben Ein Schritt zu wenig und du kommst niemals voran Ein Schritt zu viel und schon bist du daran vorbei Ein Schritt zu wenig und du fängst von vorne an Falls du die Kraft noch hast Ein Berg zu wenig und der Schlaf kommt nie mehr heim Ein Berg zu viel und du krepierst auf deinem Weg Ein Schritt zu viel und du fällst aus dieser Welt Was Frost und Leid, mich brennt ein Eid.
4.
Wer sieht mich da aus dem Spiegel an Aufs Blut gereizt, so faltig und abstoßend müde Das bin dann wohl ich Ob mir das schmeckt dass ich so bin tut nichts zur Sache Weil ich nicht leb wenn ich nur bin Was ich gern wär und kein Deut mehr Ich mach trotzdem meinen Brustkorb auf Sortiere aus was ich nicht mehr zu brauchen glaub Und nur was bleibt hat noch ein Recht Sich Ich zu schimpfen Und das was bleibt steht hier und singt Und hört nicht auf selbst wenn ihr alle fort seid Und das was bleibt steht hier und singt Und hört nicht auf selbst wenn ihr alle geht Was von mir bleibt hört nicht auf Ich zu sein
5.
Komm kleiner Mann Schlaf halt ein, gib halt auf Gibt nichts mehr zu sehen, alle Lichter sind aus Sogar der Mond ist schon lange im Bett Eingekuschelt in Wolken träumt er um die Wette mit dir Drum wirds Zeit gib halt auf, schlaf halt ein Und träum so fest du kannst Träum weiter Hab keine Angst, ich bleibe ja da Mit dem Schlaf hab ich Streit Und das Träumen ist auch nicht mehr das was es war Als ich noch jung war Drum hab keine Angst, ich schlaf schon nicht ein Wär schön wenn ichs könnt Denn dann wär ich dabei wie du träumst Aber so pass ich wenigstens auf Wie du träumst so fest du kannst Wenn du meinst du wärst schon wach Träum weiter.

about

[Wer die EP als Ganze ersteht bekommt zuhusätzlich einen Bonustrack, 2 Mini-Faltbücher nebst Minifaltbuchfaltanleitung, sowie Tab-PDFs und Guitar-Pro-Files für Vom Suchen und Finden und Träum Weiter. Jaha.]

Diese EP ist ein Zwischenspiel.

HALLO BODEN, das erste Album, wurde mit einer begleitenden Novelle veröffentlicht; die nächste Novelle ist in Arbeit, aber noch weit davon entfernt, fertig zu sein. Darum kommt jetzt, als Zwischenhappen, eine EP mit 5 Songs, die versucht, das was bei mir auf der Bühne passiert, so gut es geht einzufangen.

Ursprünglich war das ganze Projekt als Band gedacht, aber das Konzept ist über die Konzerte einfach immer weiter weggewandert von der Breitwand-Post-Rock-Produktion der ersten Platte hin zu einem reduzierten Setup mit mir alleine, einer Loopstation, Gesang und ner Menge Schweiss. Manchmal hab ich dann aber doch geschummelt. Götterdämmerung hat ungefähr so viele Spuren wie der Mensch Knochen im Körper, soll ja dann doch ein bisschen metern.

Regensburg, 30.12.2016
J

credits

released January 28, 2017

Musik, Texte, Aufnahme, Nasenbohren, Produktion, Mix:
Johannes Molz

Master:
Victor Bullok

Coverbild:
Markus Brackelmann
brackelmann-design.com

Schlagzeug (Alpha Alpha):
Johannes Pressl

Geige (Götterdämmerung + Träum Weiter):
Severin Alexandersson

Akkordeon (Vom Suchen und Finden):
Clemens Giebel (www.catojanko.com)

Info: www.facebook.com/nullhocheins
Booking: quintenquanten@gmail.com

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Null Regensburg, Germany

Null ist ein literarisch-musikalisches Mischprojekt. Bücher und Alben sind eigenständig konsumierbar, machen aber gemeinsam mehr Laune als Ostern und Weihnachten gleichzeitig.

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